BGH bestätigt Widerrufsrecht endete erst mit Ablauf des 21.06.2016

Der Gesetz­ge­ber hat das gesetz­li­che Wider­rufs­recht für Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­ge, die vor dem 11.06.2010 geschlos­sen wur­den, per Gesetz über Art. 229 § 38 Abs. 3 Satz 1 EGBGB zum 21.06.2016 aus­lau­fen las­sen. Sofern für die­se Dar­le­hens­ver­trä­ge das soge­nann­te “ewi­ge Wider­rufs­recht” nach § 495, 355 Abs. 2, 3 BGB a.F. noch galt, muss­te die­ses Wider­rufs­recht bis zum Ablauf des 21.06.2016 aus­ge­übt wer­den. Andern­falls ist es per Gesetz verfallen. 

Eini­ge Land­ge­rich­te haben jedoch den Art 229 § 38 Abs. 3 Satz 1 EGBGB so aus­ge­legt, dass das Wider­rufs­recht für die­se “Alt­ver­trä­ge” bereits mit Ablauf des 20.06.2016 ende­te. Der BGH erteil­te die­ser Ansicht mit sei­ner Ent­schei­dung vom 16.01.2018 Az. XI ZR 477/17 eine kla­re Absage.
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BGH hebt OLG Hamburg in Sachen Widerruf auf und verweist zurück

Der BGH hat mit Urteil vom 09.01.2018 Az. XI ZR 402/16 ein Urteil des OLG Ham­burgs in Sachen Wider­ruf von Dar­le­hens­ver­trä­gen vom 22.06.2016 Az. 13 U 71/15 auf­ge­ho­ben und zurück­ver­wie­sen. Dies ist beson­ders bemer­kens­wert, weil Ban­ken der­zeit ger­ne mit der Recht­spre­chung des OLGs Ham­burg argu­men­tie­ren, wenn es um die angeb­li­che Ver­wir­kung oder die angeb­li­che rechts­miss­bräuch­li­che Aus­übung des Wider­rufs­rechts geht. 
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Sparkasse Fulda wegen Widerruf von Immobiliendarlehen verurteilt

Das Land­ge­richt Ful­da (LG Ful­da) hat mit Urteil vom 25.01.2018 Az. 4 O 588/15 in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Wider­rufs­pro­zess die Spar­kas­se Ful­da ver­ur­teilt. Das LG Ful­da stell­te antrags­ge­mäß fest, dass die Spar­kas­se Ful­da ab dem Wider­ruf kei­ne ver­trag­li­chen Ansprü­che mehr gegen­über den Dar­le­hens­neh­mern gel­tend machen darf.
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LG Düsseldorf hält viele Darlehensverträge von Volksbanken, Sparda-Banken und Raiffeisenbanken für widerrufbar

Das Land­ge­richt Düs­sel­dorf (LG Düs­sel­dorf) hat mit Urteil vom 15.12.2017 Az. 10 O 143/17 zuguns­ten der Dar­le­hens­neh­mer hin­sicht­lich eines im Juni/Juli 2010 geschlos­se­nen und im Juni 2016 wider­ru­fe­nen Dar­le­hens­ver­tra­ges ent­schie­den. Das LG Düss­le­dorf sah den Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges als recht­mä­ßig und wirk­sam an. Die Begrün­dung des LG Düs­sel­dorfs ist dabei bemerkenswert.

Das LG Düs­sel­dorf sah die Wider­rufs­in­for­ma­tio­nen der beklag­ten Bank des­halb als falsch an, weil die Wider­rufs­fris­ten nach Ansicht des LG Düs­sel­dorfs durch eine Klau­sel in den ver­wen­de­ten AGBs der Bank kom­pro­mit­tiert wur­den und damit feh­ler­haft sind. 

Die­se Klau­sel wur­de im rele­van­ten Zeit­raum zwi­schen ab dem 11.06.2010 von vie­len Volks­ban­ken, Spar­da-Ban­ken und Raiff­ei­sen­ban­ken ver­wen­det. Wei­ter­le­sen

Erneuter Erfolg gegen die Sparkasse Frankfurt wegen Widerruf von Darlehen

Mit Urteil vom 05.01.2018 Az. 2–25 O 284/17 ver­ur­teil­te das LG Frank­furt die Frank­fur­ter Spar­kas­se auf­grund eines wider­ru­fe­nen Dar­le­hens­ver­tra­ges zur Rück­zah­lung von über 27.000 € an die Kläger. 

In dem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren ging es um einen Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trag aus dem Jah­re 2008, der 2016 wider­ru­fen wur­de. Die Rück­for­de­rung setzt sich dabei aus der gezahl­ten Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung zusam­men und dem, den Klä­gern zuste­hen­den, Nut­zungs­er­satz in Höhe von 2,5 Pro­zent­punk­ten über Basiszinssatz.
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Erneutes Anerkenntnis der ING DiBa in Sachen Widerruf

In einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Pro­zess vor dem Land­ge­richt Frank­furt in Sachen Wider­ruf von Dar­le­hens­ver­trä­gen hat die ING DiBa ein Aner­kennt­nis abge­ge­ben. Die ING DiBa hat die Kla­ge in vol­lem Umfang aner­kannt. Das LG Frank­furt erließ dar­auf­hin mit Datum vom 21.12.2017 unter dem Az. 2–05 O 240/17 ein Aner­kennt­nis­ur­teil zuguns­ten der Darlehensnehmer.
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GbR widerruft erfolgreich Darlehensvertrag

Der BGH hat mit sei­nem Beschluss vom 24.10.2017 XI ZR 189/17 bestä­tigt, dass Per­so­nen, die sich zwecks Erwerb einer Immo­bi­lie als GbR zusam­men­schlie­ßen und einen Dar­lehns­ver­trag abschlie­ßen, Ver­brau­cher sein kön­nen. Dabei ist das maß­geb­li­che Kri­te­ri­um, laut BGH-Ent­schei­dung, für die Abgren­zung einer pri­va­ten von einer berufs­mä­ßig betrie­be­nen Ver­mö­gens­ver­wal­tung der Umfang der mit ihr ver­bun­de­nen Geschäf­te. Erfor­dern die­se einen plan­mä­ßi­gen Geschäfts­be­trieb, so liegt eine gewerb­li­che Betä­ti­gung vor und das Ver­brau­cher­recht gilt nicht mehr. 
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BGH bestätigt Verurteilung der Landesbank Baden-Württemberg nach Widerruf

In einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Pro­zess hat­te zunächst das LG Stutt­gart (19.06.2015 Az. 14 O 478/14) und spä­ter das OLG Stutt­gart (12.04.2016 Az. 6 U 115/15) die Lan­des­bank Baden-Würt­tem­berg (LBBW) wegen wider­ru­fe­ner Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­ge ver­ur­teilt und den Wider­ruf der Dar­le­hens­ver­trä­ge bestä­tigt. Die Revi­si­on wur­de vom OLG Stutt­gart nicht zuge­las­sen. Dage­gen wen­de­te sich die LBBW mit einer Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de beim BGH. Der BGH wies die Beschwer­de der LBBW mit Beschluss vom 28.11.2017 Az. XI ZR 167/16 zurück.
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Besondere Hinweis auf Erlöschen des Widerrufsrechts ist falsch

Der BGH hat in sei­ner Ent­schei­dung vom 10.10.2017 Az. XI ZR 455/16 einen wei­te­ren Feh­ler in Wider­rufs­be­leh­run­gen von Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­gen aus der Zeit zwi­schen 01.11.2002 und 10.06.2010 festgehalten. 

Dabei geht es kon­kret um fol­gen­de Formulierung:

„Ihr Wider­rufs­recht erlischt vor­zei­tig, wenn der Ver­trag voll­stän­dig erfüllt ist und Sie dem aus­drück­lich zuge­stimmt haben”

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Erneut erfolgreiches Widerrufsverfahren gegen Sparda-Bank Hessen

Mit Urteil vom 27.10.2017 Az. 2–05 O 414/16 bestä­tig­te das LG Frank­furt den Wider­ruf zwei­er Dar­le­hens­ver­trä­ge bei der Spar­da-Bank Hes­sen aus den Jah­ren 2008 und 2010. 

In dem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Pro­zess, ging es dabei um die Wirk­sam­keit einer oft von der Spar­da-Bank Hes­sen und ande­ren Spar­da-Ban­ken in die­sem Zeit­raum ver­wen­de­ten Widerrufsbelehrung. 

Das LG Frank­furt stüt­ze sei­ne Ent­schei­dung dabei auf die Aus­füh­run­gen des BGHs vom 21.02.2017 XI ZR 381/16, 14.03.2017 XI ZR 442/16 und 16.05.2017 XI ZR 586/15. Die­ser hat­te inso­weit für den vor­lie­gen­den Fall von Rele­vanz, fol­gen­de For­mu­lie­rung als falsch eingestuft.

“Der Lauf der Frist für den Wider­ruf beginnt einen Tag[,] nach­dem Ihnen
— eine Aus­fer­ti­gung die­ser Wider­rufs­be­leh­rung und
— die Ver­trags­ur­kun­de, der schrift­li­che Ver­trags­an­trag oder eine Abschrift der Ver­trags­ur­kun­de oder des Vertragsantrags
zur Ver­fü­gung gestellt wurden”. 

Maß­geb­lich ist hier für den BGH der Pas­sus „der schrift­li­che Ver­trags­an­trag“. Die­ser wür­de laut BGH nicht hin­rei­chend deut­lich machen, weil er so ver­stan­den wer­den kann, dass die Wider­rufs­frist unab­hän­gig von der Abga­be der Ver­trags­er­klä­rung des Ver­brau­chers zu lau­fen beginnt. 
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