Widerrufsklage gegen Sparda-Bank Hannover erfolgreich!

Wider­rufs­kla­ge eines Dar­le­hens­neh­mers gegen die Spar­da-Bank Han­no­ver eG erfolgreich.

Die Kla­ge unse­res Man­dan­ten wegen des Wider­rufs zwei­er Dar­le­hens­ver­trä­ge vor dem Land­ge­richt Han­no­ver gegen die Spar­da-Bank Han­no­ver eG war ein vol­ler Erfolg. Nach­dem eine außer­ge­richt­li­che Eini­gung mit der Spa­ra-Bank Han­no­ver eG zunächst geschei­tert war, muss­te jetzt das Land­ge­richt Han­no­ver entscheiden. 

Die­ses erkann­te mit Urteil vom 12.03.2015 Az. 3 O 287/14 den Wider­ruf der im Streit ste­hen­den Dar­le­hens­ver­trä­ge in vol­lem Umfang an und ver­ur­teil­te die Spar­da-Bank Han­no­ver eG antragsgemäß. 

Es han­del­te sich dabei um zwei Ver­trä­ge der Spar­da-Bank Hes­sen eG aus dem Jah­re 2005 und 2009, die im Jah­re 2014 wider­ru­fen wurden.

Die Wider­rufs­be­leh­run­gen ent­hiel­ten imma­nen­te Feh­ler. In der Beleh­rung aus dem Jah­re 2005 wur­de u.a. fol­gen­de For­mu­lie­rung der Spar­da-Bank Han­no­ver eG verwendet.

Sofern Sie nicht tag­gleich mit dem Ver­trags­schluss über ihr Wider­rufs­recht belehrt wor­den sind, beträgt die Frist einen Monat. Der Lauf der Frist beginnt mit Aus­hän­di­gung der Aus­fer­ti­gung der Ver­trags­ur­kun­de und die­ser Infor­ma­ti­on über das Recht zum Wider­ruf an den Darlehensnehmer.“

Im Ver­trag von 2009 fand sich hin­ge­gen u.a. fol­gen­der Passus:

Der Lauf der Frist für den Wider­ruf beginnt einen Tag nach­dem Ihnen ein Exem­plar die­ser Wider­rufs­be­leh­rung und die Ver­trags­ur­kun­de, der schrift­li­che Ver­trags­an­trag oder eine Abschrift der Ver­trags­ur­kun­de oder des Ver­trags­an­trags zur Ver­fü­gung gestellt wurde.“

Bei­de For­mu­lie­run­gen sind im Lich­te der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs als falsch anzu­se­hen (vgl. BGH vom 10.03.2009 Az. XI ZR 33/08). Es wird hier­bei nicht klar, wann das Wider­rufs­recht des Dar­le­hens­neh­mers beginnt. Der Dar­le­hens­neh­mer erliegt dem Irr­tum, dass sein Wider­rufs­recht bereits mit der Über­mitt­lung des Dar­le­hens­an­tra­ges bzw. Antra­ges an ihn zu lau­fen beginnt. Dies ist aber grund­le­gend falsch. Bevor der Dar­le­hens­neh­mer sei­ne rechts­ver­bind­li­che Absicht bekun­det hat, einen Dar­le­hens­ver­trag abschlie­ßen zu wol­len, kann auch das Wider­rufs­recht nicht zu lau­fen begin­nen. Dies ist regel­mä­ßig nicht der Fall vor der Unter­schrift unter den Dar­le­hens­ver­trag bzw. Antrag, im Fern­ab­satz zum dama­li­gen Zeit­punkt sogar erst mit Ver­trags­schluss, so wie es heu­te eben­falls der Fall ist. Nicht jedoch bereits mit der blo­ßen Über­las­sung der Dar­le­hens­ur­kun­de oder des Dar­le­hens­an­tra­ges sowie der Widerrufsbelehrung.

Das Land­ge­richt Han­no­ver sah dies genau­so und ver­ur­teil­te dar­auf­hin die Spar­da-Bank Han­no­ver eG. Wie in vie­len Ver­fah­ren wur­de hier eben­so von der Spar­da-Bank Han­no­ver eG sämt­li­che Regis­ter gezo­gen und behaup­tet der Wider­ruf sei rechts­miss­bräuch­lich und ver­wirkt. Jedoch erteil­te auch hier das Land­ge­richt Han­no­ver der Spar­da-Bank Han­no­ver eG eine kla­re Absa­ge. Dies erfolg­te erneut im Ein­klang mit der stän­di­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ge­richts­hofs (Kei­ne Ver­wir­kung).

Die­se rich­tungs­wei­sen­de Ent­schei­dung des Land­ge­richts Han­no­ver wegen einer Wider­rufs­be­leh­rung der Spar­da-Bank Han­no­ver eG gibt Betrof­fe­nen Auf­trieb. Dar­le­hens­neh­mer der Spar­da-Bank Han­no­ver eG, die die­se For­mu­lie­run­gen in ihrer Wider­rufs­be­leh­rung ihres Dar­le­hens­ver­tra­ges haben, soll­ten sich daher recht­li­chen Bei­stand holen, sofern Sie von Ihrem Wider­ruf Gebrauch machen möch­ten und die­ser von der Spar­da-Bank Han­no­ver eG abge­lehnt wurde. 
Die Rechts­mit­tel­frist ist noch nicht abge­lau­fen, es bleibt abzu­war­ten ob Beru­fung gegen das nun ergan­ge­ne Urteil ein­ge­legt wer­den wird.

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