Klage der Sparda-Bank Hessen eG wegen Rechtsmissbrauchs abgewiesen

Mit Urteil vom 28.12.2018 Az. 2–27 O 221/18 hat das LG Frank­furt eine Kla­ge der Spar­da-Bank Hes­sen eG gegen eine Dar­le­hens­neh­me­rin abge­wie­sen. Dabei führt das LG Frank­furt zur Begrün­dung u.a. aus, dass die Spar­da-Bank Hes­sen eG sich nach dem Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges rechts­miss­bräuch­lich ver­hal­ten hat, weil ihr die Unwirk­sam­keit der Wider­rufs­be­leh­rung hät­te bekannt sein müssen. 

In der Sache ging es um einen Dar­le­hens­ver­trag der Spar­da-Bank Hes­sen eG von 2008, der 2015 wider­ru­fen wur­de. Die Spar­da-Bank Hes­sen eG wies den Wider­ruf zurück. Mit Urteil vom 07.09.2016 wur­de der Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges sodann erfolg­reich festgestellt.

Die Rück­ab­wick­lung des Ver­tra­ges nach dem Wider­ruf blieb wei­ter strit­tig. Die Spar­da-Bank Hes­sen eG for­der­te zuletzt noch über 5.000 € von der Dar­le­hens­neh­me­rin und mach­te die­se im jetzt ent­schie­de­nen Kla­ge­ver­fah­ren vor dem LG Frank­furt gel­tend. Die Spar­da-Bank Hes­sen eG behaup­te­te dabei wei­ter­hin nach dem Wider­ruf Anspruch auf ver­trag­li­che Zin­sen bzw. ent­spre­chend hohen Wer­ter­satz zu haben. 

Das LG Frank­furt ent­schied, dass die Spar­da-Bank Hes­sen eG nicht den gel­tend gemach­ten Anspruch hat und kei­ne wei­te­ren Zin­sen nach dem Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges ver­lan­gen konn­te. Nach Ansicht des LG Frank­furts war die Kla­ge der Spar­da-Bank bereits unschlüs­sig dar­ge­legt worden. 

Dar­über hin­aus ist die Kla­ge unbe­grün­det gewe­sen. Das LG Frank­furt stell­te in sei­nem Urteil vom 28.12.2018 Az. 2–27 O 221/18 fest, dass sich die Spar­da-Bank Hes­sen eG in Annah­me­ver­zug befand und damit kei­nen Anspruch auf wei­te­re Zins­zah­lun­gen hatte. 

Beson­ders bemer­kens­wert ist, dass das LG Frank­furt dem Vor­trag von hün­lein rechts­an­wäl­ten gefolgt ist und fest­ge­stellt hat, dass sich die Spar­da-Bank Hes­sen eG rechts­miss­bräuch­lich ver­hal­ten hat. Das LG Frank­furt führt hier­zu aus, dass der Spar­da-Bank Hes­sen eG die Unwirk­sam­keit der Wider­rufs­be­leh­rung hät­te bekannt sein müssen. 

„Wenn man dann der Klä­ge­rin wei­ter­hin den sei­ner­zeit bei Ver­trags­schluss ver­ein­bar­ten Zins­satz nach wirk­sam erfolg­tem Wider­ruf zubil­li­gen woll­te, wür­de dies dazu füh­ren, dass die Klä­ge­rin den mit der Wider­rufs­mög­lich­keit inten­dier­ten Ver­brau­cher­schutz aus­he­beln wür­de. Denn die Klä­ge­rin könn­te dann gelas­sen einen Pro­zess abwar­ten, gleich­wohl am Ende die ursprüng­lich ver­ein­bar­ten Zin­sen vereinnahmen.“ 

LG Frank­furt 28.12.2018 Az. 2–27 O 221/18

Das LG Frank­furt lehn­te in sei­nem Urteil vom 28.12.2018 Az. 2–27 O 221/18 fol­ge­rich­tig die ver­meint­li­chen Ansprü­che der Spar­da-Bank Hes­sen eG und die Kla­ge ab.


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