Archiv der Kategorie: Fehlerhafte Widerrufsbelehrung

OLG Stuttgart bestätigt fehlerhafte Widerrufsbelehrung der LBBW

Das OLG Stutt­gart hat mit sei­nem Urteil vom 12.04.2016 Az. 6 U 115/15, in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren, fest­ge­stellt, dass eine Ver­si­on der Wider­rufs­be­leh­rung der Lan­des­bank Baden-Würt­tem­berg (LBBW) aus dem Jah­re 2009 feh­ler­haft ist und das Wider­rufs­recht des Dar­le­hens­neh­mers daher noch bestand.

Es ging vor­lie­gend um zwei Dar­le­hens­ver­trä­ge, die 2009 geschlos­sen wur­den. Der Wider­ruf wur­de dabei 2014 erklärt. Die Wider­rufs­be­leh­rung der LBBW ent­hielt u.a. fol­gen­de Passage:

Die Frist beginnt einen Tag, nach­dem Ihnen

  • ein Exem­plar die­ser Wider­rufs­be­leh­rung und
  • eine Ver­trags­ur­kun­de, ihr schrift­li­cher Dar­le­hens­an­trag oder eine Abschrift der Ver­trags­ur­kun­de oder Ihres Dar­le­hens­an­tra­ges zur Ver­fü­gung gestellt, sowie
  • die für den Ver­trag gel­ten­den All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen und
  • die Infor­ma­tio­nen zu denen wir nach den Vor­schrif­ten über Fern­ab­satz­ver­trä­ge (§ 312c Abs. 2 BGB in Ver­bin­dung mit § 1 Abs. 1, 2 und 4 BGB-Info­VO) ver­pflich­tet sind,

in Text­form mit­ge­teilt wur­den, nicht jedoch vor dem Tag des Abschlus­ses des Darlehensvertrags.“

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Urteil des BGH durch Bank verhindert

Das viel erwar­te­te Urteil des BGHs im Ver­fah­ren vom Az. XI ZR 478/15 soll­te am 04.05.2016 ver­han­delt wer­den. Die vor­her­ge­hen­de Instanz hat­te dem Dar­le­hens­neh­mer Recht gege­ben. Der Wider­ruf des Dar­le­hens­ver­tra­ges war wirk­sam, die Wider­rufs­be­leh­rung der Bank falsch. Die Revi­si­on wur­de jedoch zuge­las­sen und die beklag­te Bank leg­te ent­spre­chend Revi­si­on ein. Die­se zog jedoch jetzt 6 Tage vor dem Ver­hand­lungs­ter­min über­ra­schend die Revi­si­on zurück.

Das Urteil des OLG Stutt­gart vom 29. Sep­tem­ber 2015 Az. 6 U 21/15 ist damit rechts­kräf­tig geworden.
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Widerrufsklage gegen die DSL-Bank / Postbank erfolgreich

Das LG Stutt­gart hat in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten ver­tre­te­nen Fall zuguns­ten der Dar­le­hens­neh­mer ent­schie­den und den Wider­ruf als wirk­sam erach­tet. Das LG Stutt­gart stell­te in sei­nem Urteil vom 15.03.2016 Az. 21 O 133/15 fest, dass die ver­wen­de­te Wider­rufs­be­leh­rung der DSL-Ban­k/­Post­bank nicht den sei­ner­zeit gel­ten­den gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen ent­spro­chen hat.

Es han­del­te sich um einen Dar­le­hens­ver­trag von 2008 der 2014 wider­ru­fen wurde.

Es ging dabei vor­lie­gend um eine Wider­rufs­be­leh­rung eines Dar­le­hens­ver­tra­ges der DSL-Ban­k/­Post­bank, die fol­gen­de Pas­sa­gen enthielt:

Die Wider­rufs­frist beginnt zu dem Zeit­punkt, zu dem der Darlehensnehmer
-ein Exem­plar die­ser Belehrung
‑und eine Urkun­de oder eine Abschrift des Dar­le­hens­ver­tra­ges oder das Ver­trags-/Dar­le­hens­an­ge­bot des Dar­le­hens­neh­mers, das alle Ver­trags­be­din­gun­gen ent­hält, — im Ori­gi­nal oder in Abschrift – sowie die Finanzierungsbedingungen
erhal­ten hat. „
(Wider­rufs­be­leh­rung Dar­le­hens­ver­trag DSL-Ban­k/­Post­bank vom 01.02.2008)

Wei­ter­hin ent­hielt die Wider­rufs­be­leh­rung des Dar­le­hens­ver­tra­ges umfang­rei­che Pas­sa­gen zu den „Wider­rufs­fol­gen“ und zu „Ver­bun­de­ne Geschäf­te“. Wei­ter­le­sen

BGH-Urteil Widerruf ist unabhängig von den Motiven wirksam

Der BGH hat­te heu­te über die Fra­ge zu ent­schei­den, ob ein rechts­miss­bräuch­li­ches Ver­hal­ten bei einem Wider­ruf eines Fern­ab­satz­ver­tra­ges vor­lie­gen könn­te. Hier­zu ent­schied der BGH in sei­nem Urteil vom 16. März 2016 Az. VIII ZR 146/15, dass die Moti­va­ti­on des Klä­gers zum Wider­ruf für die Wirk­sam­keit des Wider­rufs kei­ne Rol­le spielt.
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Fragen zum Rückabrechnen & Streitwert von widerrufenen Darlehensverträgen? BGH klärt auf!

Dar­le­hens­rück­ab­wick­lung leicht gemacht!

Immer wie­der mal führt der BGH in unschein­ba­ren Beschlüs­sen und Ent­schei­dun­gen für die Pra­xis wich­ti­ge Punk­te aus­führ­li­cher aus, als er es in den nach sei­ner Mei­nung nach maß­geb­li­chen Ent­schei­dun­gen machte.

Dies trifft auf den Beschluss des BGHs vom 12.01.2016 ZR XI 366/15 zu. Die­ser Beschluss sorgt nicht nur für Klar­heit hin­sicht­lich des Streit­wer­tes bei Wider­rufs­kla­gen (Fest­stel­lung), son­dern auch für die Art und Wei­se der Rück­be­rech­nung von Darlehensverträgen.

Es erfolgt qua­si eine Anlei­tung zu den bis­he­ri­gen bei­den Grund­satz­ent­schei­dun­gen des BGHs. Der BGH ver­weist nicht nur auf die bei­den hier­zu maß­geb­li­chen Ent­schei­dun­gen vom 22.09.2015 XI ZR 116/15 und vom 10.03.2009 Az. XI ZR 33/08, son­dern setzt sich mit der zwi­schen­zeit­lich teil­wei­se gegen­läu­fig ergan­ge­nen Recht­spre­chung der Instanz­ge­rich­te und der Lite­ra­tur auseinander.
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BGH entscheidet gegen Darlehensnehmer von Sparkassen

Der BGH hat am 23.02.2016 in zwei Urtei­len gegen Dar­le­hens­neh­mer ent­schie­den, die den Wider­ruf ihrer Ver­trä­ge erklärt hat­ten (BGH vom 23.02.2016 Az. XI ZR 549/14 & XI ZR 101/15. Es ging dabei jeweils um Dar­le­hens­ver­trä­ge von Spar­kas­sen, die 2011 geschlos­sen wur­den. Ver­wen­det wur­de die soge­nann­te „Ankreuz­lö­sung“ der Sparkassenbelehrung.

Die Wider­rufs­be­leh­run­gen wur­den mit ande­ren Klau­seln des Ver­tra­ges in einem Rah­men abge­druckt und es befan­den sich meh­re­re Ankreuz­fel­der in der Wider­rufs­be­leh­rung. Die­se Wider­rufs­be­leh­run­gen erstreck­ten sich teil­wei­se über 2 oder 3 Sei­ten des Vertrages.

Der BGH ent­schied jetzt, dass eine deut­li­che Her­vor­he­bung der Wider­rufs­be­leh­rung für Dar­le­hens­ver­trä­ge ab dem 11.06.2010 nicht mehr ver­langt wird. Es ist aus­rei­chend, wenn die Wider­rufs­be­leh­rung klar und ver­ständ­lich in dem Ver­trags­text ent­hal­ten ist. Wei­ter­hin wider­spricht die Ankreuz­lö­sung der Spar­kas­sen nicht dem Deutlichkeitsgebot. 

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ING DiBa erkennt Klageforderung vor dem Landgericht Frankfurt an

In einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren wegen feh­ler­haf­ter Wider­rufs­be­leh­run­gen von Dar­le­hens­ver­trä­gen, gab die ING DiBa kürz­lich vor dem Land­ge­richt Frank­furt ein Aner­kennt­nis ab. Es erging sodann ein Aner­kennt­nis­ur­teil des Land­ge­richts Frank­furt vom 16.12.2015 Az. 2–30 O 155/13.

Es han­del­te sich dabei um drei Ver­trä­ge aus dem Jah­re 2009. Die ING DiBa for­mu­lier­te in Ihrer Wider­rufs­be­leh­rung u.a. wie folgt:

„Die Wider­rufs­frist beginnt eben­falls nicht vor Ver­trags­schluss zu lau­fen. Die­ser erfolgt am Tag des Ein­gangs des von Ihnen unter­schrie­be­nen Dar­le­hens­ver­tra­ges bei der ING-DiBa AG. „

Ihr Wider­rufs­recht erlischt vor­zei­tig, wenn der Ver­trag von bei­den Sei­ten auf Ihren aus­drück­li­chen Wunsch voll­stän­dig erfüllt ist, bevor Sie Ihr Wider­rufs­recht aus­ge­übt haben.“ 
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Oberlandesgericht Celle erklärt Sparkassenbelehrung aus dem Jahr 2009 für falsch

Das Ober­lan­des­ge­richt Cel­le (OLG Cel­le) hat in sei­nem Beschluss vom 18.01.2016 Az. 3 U 148/15 eine oft ver­wen­de­te Vari­an­te der Spar­kas­sen­be­leh­rung als falsch ange­se­hen. Es ging dabei um eine Spar­kas­sen­be­leh­rung aus dem Zeit­raum von 2008 – 2010. 

Der Dar­le­hens­ver­trag stammt aus dem Jah­re 2009 und wur­de 2014 widerrufen.
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Oberlandesgericht Frankfurt kippt Sparkassenbelehrung mit Urteil vom 27.01.2016 Az. 17 U 16/15

Das neue Jahr beginnt in Frank­furt mit einem Pau­ken­schlag. Das Ober­lan­des­ge­richt Frank­furt (OLG Frank­furt) hat eine sehr oft von Spar­kas­sen ver­wen­de­te Wider­rufs­be­leh­rung aus dem Zeit­raum von 2004 – 2008 als falsch ange­se­hen (Urteil vom 27.01.2016 Az. 17 U 16/15).

Es geht dabei um die Ver­si­on der Spar­kas­sen­be­leh­rung, die sowohl den Pas­sus „Die Frist beginnt frü­hes­tens …“ als auch die Fuß­no­te „Bit­te Frist im Ein­zel­fall prü­fen.“ ent­hält. Wei­ter­hin war in dem vor­lie­gen­den Fall ent­schei­dend, dass die Spar­kas­se in der Wider­rufs­be­leh­rung Aus­füh­run­gen zu den „Finan­zier­ten Geschäf­ten“ gemacht hatte.

Gestrit­ten wur­de um die Rück­zah­lung von Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gun­gen zwei­er Dar­le­hens­ver­trä­ge. Die­se wur­den im Juni 2007 geschlos­sen und 2014 vor­zei­tig abge­löst. Im Rah­men des­sen wur­de der Wider­ruf der Dar­le­hens­ver­trä­ge erklärt. Die Spar­kas­se ver­wei­ger­te jedoch die Rück­zah­lung der Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung. Dar­auf­hin wur­de Kla­ge erhoben.

Das jetzt ergan­ge­ne Urteil des OLG Frank­furts ist in wei­ten Tei­len auf fast alle der Kanz­lei hün­lein rechts­an­wäl­ten für die­sen Zeit­raum vor­ge­leg­ten Wider­rufs­be­leh­run­gen von Spar­kas­sen übertragbar. 
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BHW erkennt erneut Widerruf vor dem LG Hannover an

Die BHW hat in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren erneut die Kla­ge aner­kannt. Es erging sodann ein Aner­kennt­nis­ur­teil des LG Han­no­ver vom 07.01.2016 Az. 3 O 125/15 zuguns­ten der Klägerin.

Es han­del­te sich dabei um einen Dar­le­hens­ver­trag aus dem Jah­re 2006, der 2015 wider­ru­fen wur­de. Die Kla­ge hat­te inso­weit vol­len Erfolg. Die BHW hat­te bereits zuvor in einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren die Kla­ge aner­kannt (24.08.2015 Az. 14 O 38/15).