BGH bestätigt Rechtsprechung zur fehlerhaften Widerrufsbelehrung

Der BGH hat mit Urteil vom 14.03.2017 Az. XI ZR 442/16 sei­ne Recht­spre­chung sei­ner Urtei­le vom 21.02.2017 XI ZR 381/16 und vom 11.10.2016 XI ZR 482/15 bestätigt.

Der BGH bekräftigt:

  • Dass der Wider­ruf auch bei vor­zei­ti­ger Been­di­gung des Dar­le­hens­ver­tra­ges ohne wei­te­res mög­lich ist.
  • Dass die For­mu­lie­rung “der schrift­li­che Ver­trags­an­trag” in der Wider­rufs­be­leh­rung grund­sätz­lich falsch ist.
  • Dass die kon­kre­ten Umstän­de der Ertei­lung der Wider­rufs­be­leh­rung für die Fra­ge irrele­vant sind, ob der Inhalt der Wider­rufs­be­leh­rung rich­tig ist oder nicht.

Der BGH hat mit die­sem Urteil noch ein­mal alle sei­ne letz­ten ver­öf­fent­lich­ten Senats­ent­schei­dun­gen zu die­ser Wider­rufs­be­leh­rung und der vor­zei­ti­gen Rück­füh­rung zitiert und wiederholt.
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BGH definiert fehlerhafte Ausführungen in den Widerrufsfolgen

Mit sei­nem Urteil vom 24.01.2017 Az. XI ZR 183/15 schafft der BGH mehr Klar­heit hin­sicht­lich der Anfor­de­run­gen an die Pas­sa­ge “Wider­rufs­fol­gen” einer Wider­rufs­be­leh­rung für Verbraucherdarlehensverträge.

Inhal­tich ging es um Wider­rufs­be­leh­run­gen der Lan­des­bank Baden-Würt­tem­berg (LBBW) vom Sep­tem­ber 2009 für im Wege des Fern­ab­satz geschlos­se­ne Ver­brau­cher­dar­le­hens­ver­trä­ge. Die Aus­füh­run­gen zum Frist­be­ginn ließ der BGH zunächst unbe­an­stan­det. Der BGH griff jedoch die Dar­stel­lung der LBBW zu den Wider­rufs­fol­gen als feh­ler­haft auf.

Die LBBW hat­te unter den Wider­rufs­fol­gen einen wei­te­ren Absatz abgedruckt.

Der Ein­gangs­satz lau­tet dabei:

Ver­pflich­tung zur Zah­lung von Zin­sen und Ent­gel­ten bei Ver­trags­aus­füh­rung vor Ablauf der Widerrufsfrist.” 

Wei­ter hieß es:

Zur Zah­lung von Zin­sen und Ent­gel­ten für die vor Ablauf der Wider­rufs­frist von uns erbrach­ten Leis­tun­gen sind Sie im Fall eines Wider­rufs nur ver­pflich­tet, wenn Sie aus­drück­lich zuge­stimmt haben, dass wir mit der Aus­füh­rung des Ver­tra­ges vor Ablauf der Wider­rufs­frist beginnen.“
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Widerrufsbelehrungen der ING DiBa vom 11.06.2010 — 20.03.2016

Bei Immo­bi­li­en­dar­le­hens­ver­trä­ge, die zwi­schen dem 11.06.2010 und dem 20.03.2016 bei der ING-DiBa geschlos­sen wur­den, kann auch heu­te noch ein soge­nann­tes „ewi­ges Wider­rufs­recht“ bestehen.
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Internationales Bankhaus Bodensee AG nach Widerruf von Darlehensvertrag verurteilt

Das LG Ravens­burg ist in zwei geführ­ten Ver­fah­ren wegen wider­ru­fe­ner Dar­le­hens­ver­trä­ge mit der IBB (Inter­na­tio­na­les Bank­haus Boden­see AG) der Argu­men­ta­ti­on von hün­lein rechts­an­wäl­ten gefolgt und hat den Wider­ruf der Dar­le­hens­ver­trä­ge als recht­mä­ßig anerkannt. 

Das LG Ravens­burg sah den Wider­ruf der Dar­le­hens­neh­mer mit Urteil vom 16.02.2017 Az. 2 O 96/16 & Az. 2 O 44/16 als wirk­sam an.
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Neue Senate, neue Rechtsprechung in Köln

Die bis­he­ri­ge Recht­spre­chung des OLG Köln war ins­be­son­de­re für Dar­le­hens­neh­mer, die ihr Dar­le­hen vor dem Wider­ruf zurück­ge­führt hat­ten, weni­ger posi­tiv. Dies könn­te sich ändern. Der 12. Senat des OLG Köln hat sich in einem Beschwer­de­ver­fah­ren gegen die Ableh­nung eines Pro­zess­kos­ten­hil­fe­ge­su­ches zum The­ma Wider­ruf und Ver­wir­kung geäußert.
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Irreführende Widerrufsbelehrungen sind grundsätzlich falsch

Der BGH ent­schied mit Datum vom 21.02.2017 unter Az. XI ZR 381/16, dass miss­ver­ständ­li­che und feh­ler­haf­te Wider­rufs­be­leh­run­gen grund­sätz­lich als falsch anzu­se­hen sind. Dies ins­be­son­de­re auch dann, wenn sie im kon­kre­ten Ein­zel­fall und dem kon­kre­ten Ver­trags­schluss ggf. aus­nahms­wei­se nicht miss­ver­ständ­lich wären.

Es sind rein objek­ti­ve Maß­stä­be an die Bewer­tung einer Wider­rufs­be­leh­rung anzusetzen.

Es ging inhalt­lich um fol­gen­de Widerrufsbelehrung:

Der Lauf der Frist für den Wider­ruf beginnt einen Tag[,] nach­dem Ihnen

- eine Aus­fer­ti­gung die­ser Wider­rufs­be­leh­rung und

- die Ver­trags­ur­kun­de, der schrift­li­che Ver­trags­an­trag oder eine Abschrift der Ver­trags­ur­kun­de oder des Vertragsantrags

zur Ver­fü­gung gestellt wur­den”.

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Deutsche Bank erkennt Widerruf von Darlehensvertrag an

In einem von hün­lein rechts­an­wäl­ten geführ­ten Ver­fah­ren hat die Deut­sche Bank eine Kla­ge wegen des Wider­rufs von Dar­le­hens­ver­trä­gen anerkannt. 

Das LG Frank­furt erließ dar­auf­hin Aner­kennt­nis­ur­teil gegen die Deut­sche Bank vom 02.02.2017 Az. 2–18 O 82/16.
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Darlehensverträge der Degussa Bank von 2010 bis 2011 können noch widerrufbar sein.

Die Degus­sa Bank hat bei vie­len Dar­le­hens­ver­trä­gen nach der Reform des Wider­rufs­rechts zum 11.06.2010 bis Mit­te 2011 alte Wider­rufs­be­leh­run­gen ver­wen­det. Die Degus­sa Bank hat dabei ein­fach die Wider­rufs­be­leh­rung ihre Dar­le­hens­ver­trä­ge von vor der Reform wei­ter­ver­wen­det. Dies ist feh­ler­haft, wie jetzt das OLG Frank­furt entschied.
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OLG Stuttgart urteilt erneut, Widerruf nach Aufhebungsvertrag wirksam

Das OLG Stutt­gart hat mit Urteil vom 24.01.2017 Az. 6 U 96/16 in einem Ver­fah­ren gegen die LBBW ent­schie­den, dass der Wider­ruf eines Dar­le­hens­ver­tra­ges 2 Jah­re nach Rück­füh­rung wirk­sam und recht­mä­ßig war. Dar­an änder­te ein zum Zwe­cke der Rück­füh­rung geschlos­se­ner Auf­he­bungs­ver­trag nichts.

Kon­kret ging es in dem Ver­fah­ren um zwei Dar­le­hens­ver­trä­ge bei der LBBW. Bei­de wur­den 2008 geschlos­sen und ent­hiel­ten unter­schied­li­che Wider­rufs­be­leh­run­gen. Einer der Dar­le­hens­ver­trä­ge wur­de 2012 vor­zei­tig zurück­ge­führt. Hier­für wur­de ein Auf­he­bungs­ver­trag geschlos­sen und eine Vor­fäl­lig­keits­ent­schä­di­gung in Höhe von 11.322,76 € geleis­tet. Der Wider­ruf bei­der Ver­trä­ge erfolg­te im Dezem­ber 2014.
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